Nach einer coronabedingten langanhaltenden Konzertpause, findet ein Konzert im Freiburger Sloclub statt, das im Zeichen der Melancholie und düsterer Romantik zu stehen scheint. An diesem Abend des 8. Aprils 2022 erscheinen einige Seelen in dem kleinen Club in der Haslacher Straße und der Raum ist gut gefüllt, als der szenebekannte Gong ertönt und darauf folgend das Raubtiergebrüll. Der Veranstalter des Konzerts gibt zwischen den roten Vorhängen hervorblickend eine Einführung in den Abend. In geschwollenen Worten wird die Literatur und Kultur als Mittelpunkt des Abends präsentiert. Ironisch wünscht er dem Publikum, dass an diesem Abend bitte bitte traurig sein sollen.
Die dutzende Menschen warten vor der Bühne ungeduldig auf den Beginn der Show. Eine betrübte Synthiemelodie erklingt, dann betreten die zwei ersten Künsler*innen die Bühne und der Vorhang lüftet sich. Es ist das Coldwave-Duo The Glass Beads. Der viktorianisch anmutende Stil, die adrette Kleidung passt zur sanft melancholisch Musik der beiden aus der Ukraine stammenden Musiker*innen. Der Gesang bleibt tief, der live gespielte Bass monoton. Die Menge im Club schwebt rund 50 Minuten wie in Trance über’s Parkett.
Die zweite Band des Abends, Incirrina aus Athen, klingen technoider und der minimalistische Synthiesound ein paar Takte schneller. Fast alle auf der Tanzfläche tanzen. Im Gegensatz zur erstan Band macht diese gelegentlich Ansagen und beteuern sich sehr zu freuen, nach der Pandemie wieder Shows spielen zu können. Außerdem fühlten sie sich geehrt mit The Glass Beads die Bühne teilen zu dürfen.
Trotz der kalten Musik kocht der Slowclub. Und auch wenn draußen das Publikum beim verlassen der Venue mit Starkregen verabschiedet wurde, so ganz wird der Bitte des Veranstalters nicht nachgekommen und so ist auf vielen Menschen, die das Konzert besuchen ein Lächeln zu vernehmen.





